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Deckengemälde
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Die Fresken im Chorraum stellen den
Marienzyklus dar.
Das Hauptbild zeigt Mariä
Auffahrt in den Himmel. Die Darstellung ist zweigeteilt:
Unten der leere Sarkophag mit den Aposteln darum,
darüber auf Wolken schwebend Maria von Engeln auf dem
Weg nach oben in den Himmel geleitet. Acht Apostel und
zwei Frauen, wohl Martha und Maria Magdalena, umstehen
den Steinsarkophag Mariens und zeigen Gesten des
Erstaunens. Vor dem vorn lagernden Jünger Jesu, der die
aufgeschlagene Schrift deutet, ist die Signatur des
Malers, J. G. Wolcker aus Augsburg, zu lesen.
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Direkt über den
erhobenen Armen der Apostel erhebt sich die
Wolke mit der zum Himmel auffahrenden Maria. Sie
trägt ein weißes Kleid über einem roten
Untergewand, ihr blauer Mantel umfängt die Engel
zu ihren Seiten. Einen Fuß setzt sie auf die
Mondsichel, ein Motiv der
Immaculata-Ikonographie.
Die Putti im
Engelgeleit Mariens tragen ihr Gewand, einen
Kranz von roten und weißen Rosen, ein
traditionelles Mariensymbol, und den Palmzweig,
das Symbol des Sieges und des himmlischen Lohnes
der Heiligen.
Unmittelbar über ihr ist
Christus mit Wundmalen, Kreuz und dem roten
Mantel der Passion dargestellt. Auf die
Weltkugel gestützt hält er eine Krone über ihr
Haupt und weist zugleich auf einen goldenen
Thron in der Glorienmitte. Der Thron trägt das
Marienmonogramm. |
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Diese Bildelemente veranschaulichen die mystische
Vorstellung von Christus und Maria als Bräutigam und
Braut. Die Himmelfahrt wird somit als Heimholung der
Braut Christi gedeutet. |
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Die sechs kleinen
Stichkappenbilder sind in bräunlicher
Camaieu-Malerei gestaltet. Vier der sechs Bilder
verdeutlichen Maria, die Jungfrau und Mutter
Gottes, als die Miterlöserin durch die
Illustration verschiedener auf Maria gedeuteten
Schriftstellen des Alten und Neuen Testaments.
Die beiden anderen Stichkappenbilder zeigen die
zwei alttestamentarischen Heldinnen Judith und
Jael, die wiederum in Verbindung mit Maria
gebracht werden.
Die zwei farbigen Kartuschenfresken seitlich
des Mittelbildes zeigen die zwei
alttestamentarischen Vorbilder Bathseba, die von
ihrem Sohn Salomo königlich geehrt wird, und
Esther als Fürbitterin der Menschheit. |
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Ecce caput Holofernis - Die
Enthauptung des Holofernes
Stichkappenbild im Chorraum
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Die Deckengemälde im Chorraum und im Langhaus werden
durch den Chorbogen voneinander
getrennt. Vom Tonnengewölbe zum Chorbogen ist eine
Kartusche mit plastisch ausladendem Stuckornament
gespannt. Große, auf den Bogenprofilen sitzende Engel
präsentieren die Wappenkartuschen in ihrer Mitte und
schmücken sie mit Rosengirlanden.
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Die beiden Wappenkartuschen zeigen zum einen das
Tassilo-Kreuz und zum anderen die scharrende Hirschkuh
aus der Legende um das Pollinger Kloster. |
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Im Langhausgewölbe werden Leben und
Glorie der heiligen Maria Magdalena dargestellt. Während
einzelne Darstellungen Maria Magdalenas in der barocken
Deckenmalerei häufig sind, ist ein solch umfangreicher
Zyklus die Ausnahme.
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Auf sechs Kartuschenbildern sind in den Zwickeln
zwischen den Stichkappen die Erzählungen aus den
Evangelien angeordnet und haben alle das irdische Leben
der hl. Maria Magdalena zum Thema.
Die drei ersten
Bilder illustrieren nach dem Bericht des Evangelisten
Lukas die reuevolle Bekehrung der Sünderin, die
Nachfolge Maria Magdalenas und den Besuch Jesu bei den
Schwestern Martha und Maria.
Die weiteren Bilder zeigen die Auferweckung des Lazarus,
die Salbung Jesu beim Mahl in Bethanien und Maria
Magdalena zu Füßen des Gekreuzigten Jesu.
Die Figuren
von Jesus und Maria Magdalena sind hervorgehoben und
werden durch ihre Kleider gekennzeichnet: rote und blaue
Gewänder für Jesus, ockergelber Mantel über hellblauem
oder violettem Kleid für Maria Magdalena. |
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Jesus bei Martha und Maria
Kartuschenfresko im Langhaus
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Die acht
Stichkappenbilder deuten das Leben Maria
Magdalenas als Büßerin in
allegorisch-moralischer Weise. Die meisten
dieser Bildmotive stellen Gleichnisse aus der
Bibel dar, die von Umkehr und Buße der Sünder
sprechen. |
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Drei große Deckengemälde und das Bild an der oberen
Emporenbrüstung gelten als die "Hauptbilder" im
Langhaus.
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Die Meerfahrt der Heiligen
Maria Magdalena Obwohl sich das Bild an der
Emporenbrüstung befindet, gehört es doch zum
Freskenzyklus über das Leben der heiligen Maria
Magdalena. Das schmale Bildfeld zeigt ein vollbesetztes
Boot ohne Segel und Ruder zu Wasser. Rechts im
Hintergrund wird eine Stadt am Meeresufer sichtbar -
Marseille. Im Kahn sitzen Maria Magdalena, ihre
Geschwister Lazarus und Martha mit der Magd Martilla und
Maximus.
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Bild an der Brüstung der oberen Empore
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Dieses Bild hat seinen Ursprung in der Legenda
aurea des Jacobus de Voragine aus dem 14.
Jahrhundert: Die Juden hatten die Christen auf das Meer
ausgesetzt, durch Gottes Fügung überquerten sie es und
landeten wohlbehalten in der Nähe von Marseille. |
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Die Frauen am Grab des Herrn
Vor der Grabeshöhle lassen sich drei Frauen auf die Knie
nieder. Alle drei tragen ein Salbgefäß. Sie schauen zum
Grab und weisen auf die lichtweiße Engelsgestalt darauf.
Vorne kniet Maria Magdalena. Der Engel hebt den Deckel
des Steinsarkophags und streckt seine Rechte den Frauen
entgegen.
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Bild über der Orgel
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Noli me tangere - Rühre
mich nicht an! Jesus ist als der
Auferstandene mit der Seitenwunde und dem roten Mantel
wiedergegeben. An seiner Seite kniet Maria Magdalena und
hebt ihre Hände zu Jesus empor. Der "Rabbuni" Jesus
wehrt sie mit der Linken leicht ab: Noli me tangere -
"Berühre mich nicht!" (Joh 20,11-18).
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Bild beim Chorbogen
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Verherrlichung (Glorie)
Maria Magdalenas Auf Wolken stehend wird
Maria Magdalena von Engeln zur Glorie der Heiligen
Dreifaltigkeit geführt. Ein himmelblauer Mantel umhüllt
ihren sonst unbekleideten Leib; Blick und Hände sind zu
dem lichten Dreieck mit dem Auge Gottes, dem Zeichen der
Dreifaltigkeit, erhoben. Musizierende Engel begleiten
die Heilige.
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Ein Putto, links zu
Füßen Magdalenas, hält einen Totenschädel.
Ein mächtiger Engel hebt ein hölzernes
Handkreuz und ein Putto ein Flammenbündel zum
Zeichen des Strafgerichts und des Sieges über
die darunter abstürzenden Personifikationen von
den Lastern der Welt: Ein Putto mit Bogen und
Pfeilen im Köcher verkörpert den Amor carnalis.
Die nackte Männerfigur mit Drachenflügeln,
Schlangenhaaren und krallenbewehrten Füßen
stellt das Böse, den Teufel selbst dar.
Die prächtig gekleidete Frau mit Perlschmuck
schließlich weist auf die Laster Superbia
(Hochmut - Pfauenfedern), Vanitas (Eitelkeit -
Perlen und Gewand) und Fraus (Täuschung - Maske
der Verstellung) hin. |
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Dieser Lastersturz bewertet das Leben Maria
Magdalenas moralisch als die Überwindung des irdisch
Bösen.
Rechts neben den Lastern wird eine von
Sträuchern bewachsene Steinhöhle sichtbar - der Ort des
Büßerlebens, die Höhle von Ste-Baume bei Marseille, zu
der sich Maria Magdalena in der dreißigjährigen Zeit
ihres asketischen Eremitenlebens zurückgezogen hatte
(Legenda aurea des Jacobus de Voragine oder Ribaneira).
Nach der Ikonologie der barocken Deckenmalerei ist das
große Magdalenenbild als Glorie der heiligen Büßerin zu
verstehen. Als solche bezeichnen sie die Attribute der
Asketen, Totenschädel und hölzernes Handkreuz. Die
Magdalenendarstellung ist in Analogie zur Himmelfahrt
Mariens im Chor gesetzt. |
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