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Unsere alte Geltendorfer Barockkirche "St.
Stephan"
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Bei Umbauarbeiten an der Kirche
im 19. Jahrhundert wurde ein Ziegelstein mit der Jahreszahl "1493"
entdeckt, der heute am Westgiebel angebracht ist. Dieser
Fund läßt darauf schließen, dass die wohl bereits im 10.
Jahrhundert vorhandene ursprüngliche Kirche um 1493 durch
einen gotischen Neubau ersetzt worden war.
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Ein Grundrissplan, der in den Archiven entdeckt
wurde, vermittelt eine Vorstellung vom Aussehen dieses Neubaus
von 1493. In den folgenden Jahrhunderten, besonders in den
Wirren des 30-jährigen Krieges, erlitt die Kirche schwere
Beschädigungen, Verwüstungen und Zerstörungen. Laut Überlieferung
sollen um 1680 dann wieder neue Altäre aufgerichtet und
eine neue Kanzel angeschafft worden sein. Die auch am Westgiebel
eingelassene Jahreszahl "1694" bezieht sich wohl
auf die damalige Erweiterung des Kirchenschiffs (Langhaus)
nach Westen, wobei auch eine Empore eingefügt wurde. |
So hat vermutlich die Kirche um 1493 ausgesehen...
(vergrößerte Ansicht)
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Um 1750 wurde die Kirche im Rokokostil umgestaltet,
das Innere von Wessobrunner Meistern ausstuckiert und die
Deckengewölbe mit Fresken versehen. Der Turm erhielt ein
oktogonales Geschoß und eine Zwiebelkuppel. An der Südseite
wurde die Sakristei angefügt. Der damalige Pfarrer Franz
Xaver Kornmann berichtet im Jahr 1754, dass die Kirche "...
heuer herrlich ausgestuckhadort, gemahlen und reichlich
vergulden worden sei...".
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Heute präsentiert sich St. Stephan als ein
barockes Kleinod im alten Dorfkern von Geltendorf.
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Im Lauf der Zeit wurden sowohl innen als auch außen
mehrere kleinere und größere Restaurationen, Reparaturen
und Umbauten vorgenommen. Eine umfassende Renovierung fand
in den Jahren 1905/06 statt, Ausbesserungen und Umgestaltungen
im Innenraum wurden in den späten 1930er Jahren durchgeführt.
Im Juli 1946 zerstörte ein Orkan
einen Teil des Kirchturms, der erst wieder im Jahr 1950
neu bedacht werden konnte. Anfang der 1970er Jahre fand
eine große Außenrenovierung statt, die letzte große Innenrestaurierung
erfolgte 1996 und im Jahr 2004 wurde der Turm saniert.
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Der markante Turm von St. Stephan ist von
weither aus der Umgebung zu sehen und das Geläute seiner
Glocken weithin zu hören. An Kirchweih werden Fahnen aufgehängt. |
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Die alte Turmuhr aus dem Jahr 1878 wird
immer noch mechanisch betrieben. Die drei schweren Gewichte
für den Viertelstunden-Schlag, den Stunden-Schlag und für
die Uhr selbst werden traditionell und ehrenamtlich von
einer eingesessenen Geltendorfer Familie jeden Tag möglichst
zur gleichen Zeit von Hand aufgezogen. In einem Zeitungsartikel
erfahren Sie mehr über diese "Familien-Aufgabe"
und die Besonderheiten des Aufziehens. |
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Zeichnung vom Geltendorfer Kirchenrestaurator
Albert Höpfl
(vergrößerte Ansicht)
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St. Stephan befindet sich im alten Ortskern
von Geltendorf - Kirche und Alter Wirt sind also
auch hier traditionell nahe beisammen. Die Kirche
und der dazugehörige (alte) Friedhof werden von
einer Mauer umsäumt, die das umgebende Dorfgeschehen
etwas fernhält und dem Ort die nötige Ruhe und Stille
gibt. Durch das Wachstum der Pfarrgemeinde in den
letzten Jahrzehnten wurde aber ein neuer erweiterter
Friedhof erforderlich, der an der Ortsgrenze in
Richtung Moorenweis angelegt wurde. Weitere Informationen
und historische Details finden Sie im Kirchenführer "Die
Kirchen der Pfarrei Geltendorf", den Sie gegen
eine geringe Gebühr im
Pfarrbüro bekommen.
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