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Das gefundene Jesuskind
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Mitte der 80er Jahre wurde bei Aufräum-
und Isolierarbeiten im Kirchenspeicher im Schutt aus der
Gewölbeabdeckung ein kleines Jesuskind gefunden.
Im ersten Moment schenkte man dem Winzling aber keine
Beachtung und warf ihn mit in den Schutt-Container, bis
jemand nochmal - glücklicherweise gerade noch rechtzeitig
vor Abholung des Bauschutts - darauf aufmerksam wurde.
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Der Geltendorfer
Kirchenmaler und Restaurator Albert Höpfl kam hinzu und
schon bald erkannte man in der Figur die stilistischen Grundzüge
des 14. Jahrhunderts. Damit war eine zeitliche Zuordnung
möglich, verbunden mit dem Glauben, einen echten Fund, ein
kleines Teilstück einer Skulptur aus der Urkirche gefunden
zu haben. |
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Jedoch war die urspünglich dazugehörende Marienfigur
trotz großer Bemühung aber nicht mehr zu finden, dieses
Jesuskind blieb sozusagen ein "Waisenkind".
All diese Gedanken und Vermutungen mussten nun eine Bestätigung
finden.
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Albert Höpfl konnte dann in Verbindung und in
Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalschutz
bezüglich des Fundes eine genaue Analyse und Dokumentation
erstellen. Dieser Befund gibt Aufschluss über
den Zustand der Figur und die Fassungsabfolge.
Diese Untersuchung bestätigte aber auch das Alter
und die zeitliche Zuordnung zum 14. Jahrhundert.
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Das sitzende Kind war ursprünglich
auf dem Arm einer Marienfigur.
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Aus Rücksicht auf die originale Substanz des
Jesuskindes nahm Albert Höpfl nur eine sorgfältige
Reinigung vor. |
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Die fehlende Hand hielt einst
den Reichsapfel mit Kreuz.
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Um aber die Vorstellung des Ganzen und der ursprünglichen
Darstellung zu gewinnen, musste eine neue, dem Stil
des Kindes entsprechende Marienfigur angefertigt
werden. Albert Höpfl ging wieder mit viel Engagement
ans Werk und suchte und fand brauchbares Bildmaterial
vergleichbarer Skulpturen als Vorlage.
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Erkennbar ist der einfache
Formschnitt des 14. Jahrhunderts.
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In der guten Proportion zueinander und unter
Berücksichtigung der stilistischen Form konnte er
dann dem kleinen Jesuskind wieder eine Mutter schenken. |
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Der Winzling ist jetzt kein "Waisenkind"
mehr!
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