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Krippe in Mariä Himmelfahrt in
Walleshausen
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Bis in die 1970er Jahre gab es in der Pfarrkirche
Walleshausen eine sehr schöne und umfangreiche
Weihnachtskrippe. Neben dem Hl. Paar mit Jesuskind waren
damals auch
Ochs und Esel, Schafe, Hirten und vieles, vieles andere
anschaulich vorhanden. Durch den Wechsel von
Pfarrpersonal, denen diese Krippe gehörte, war es
dann aber notwendig, eine neue Krippe zu beschaffen.
Aber erst 1992/1993 beauftragte der damalige Pfarrer,
Prälat Prof. Dr. Walter Brandmüller, einen fahrenden
Holzschnitzer mit der Erstellung einer neuen kleinen
Krippenanordnung.
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Diese neue
Krippe reichte aber nicht an ihre Vorgängerin heran,
denn sie
besteht nur aus den wesentlichen Figuren Jesus
in der Krippe, Maria und Josef. Als Muster
hierfür diente eine ähnliche Krippengruppe aus dem nahen
Kloster St. Ottilien.
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Die geschnitzten
Figuren wurden dann von einem Kirchenmaler "gefasst".
Dies ist ein Fachbegriff für das mehrschichtige,
lasierende Bemalen der Holzfiguren. |
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Gott kommt in unsere
Welt, er begegnet uns als Mensch unter Menschen.
Darin liegt auch heute noch die Bedeutung
der Krippe, mag sie klein oder groß - oder wie
nun in Walleshausen - einfach beschränkt auf
Maria und Joseph mit dem Jesusknaben
sein, sie kündet davon, dass Gott in diese
Geschichte, in diese Welt eingetreten ist und
unser menschliches Leben geteilt hat.
Die
Weihnachtskrippe erinnert daran, warum es
Weihnachten gibt, und sie weist auf das Ereignis
hin, dass die Christen Jahr um Jahr als Anfang
ihrer Erlösung feiern. |
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Die Krippe bleibt in
Walleshausen vom Heiligen Abend bis zum Ende der
Weihnachtszeit stehen. |
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Das "Fatschenkindl"
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Ein Fatschenkind (von lat. Fascia‚ "Binde",
"Wickelband"), auch Fatschenkindl, Fatsche, Windelpaket,
ist ein Andachtsbild des Jesuskindes, das vor allem in
Süddeutschland und Österreich verbreitet war. Das
Lukasevangelium beschreibt das Jesuskind in Windeln
gewickelt (Lk 2,7). Die seit dem 3. Jahrhundert übliche
Darstellung des Fatschenkindes zeigt eine weit
verbreitete Methode der Säuglingspflege. Dabei werden
der gesamte Leib des Kindes und die Arme mit Bändern
umwickelt. Das Fatschen der Säuglinge war im
deutschsprachigen Raum bis in das 19. Jahrhundert
üblich. Entsprechend wurde auch das Jesuskind
dargestellt.
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Das Fatschenkind ist ein Objekt der Andacht. Es
stellt ein Jesuskind dar, das in einem geschmückten,
kunstvollen Kästchen liegt. Die Wachsfigur ist
eingewickelt in Stoff mit Spitzen, reich verziert mit
Goldfäden und Pailletten. An Weihnachten stellte man
Fatschenkinder auf Hochaltäre in Kirchen und Kapellen
oder auch ins Wohnzimmer oder in den Hergottswinkel.
Diese religiöse Volkskunst entstand ursächlich in
mittelalterlichen Klöstern. |
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Einige Walleshauser Frauen hatten schon 1990 den Plan,
einmal ein Fatschenkind zu erstellen. Entsprechende
Kurse/Unterweisungen bei Kunstkundigen im Bereich
Fatschenkind wurden besucht und ein entsprechender
Wachskopf war dann auch schnell gekauft. Aber dann blieb
es doch erstmal 20 Jahre bei der guten Absicht. Erst
2010 begann man dann effektiv mit der Realisierung.
Der damalige Mesner der Pfarrei Walleshausen konnte für
die Stoffarbeiten ein ausrangiertes, aber noch
wunderschönes, barockes Messgewand zur Verfügung
stellen. Aus diesem wurden die Kleidung des Jesukindes
und die Innenausstattung im Gehäuse erstellt. Spitzen
und Klöppelspitzen wurden aus unterschiedlichsten
Quellen besorgt. Mehrere kundige Handwerker und Bastler
aus Walleshausen und den umliegenden Dörfern halfen bei
der Fertigung des Gehäuserahmens, der Verglasung, und
bei der Vergoldung des kunstvollen Kästchens.
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Weihnachten 2012 segnete Pfarrer Prof. Dr. Vrankic
dieses in vielen Arbeitsstunden erstellte Andachtsbild
und seitdem wird es in der Weihnachtszeit in der
Walleshauser Kirche auf einem Seitenaltar ausgestellt. |
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Dabei ist und bleibt das Wichtigste bei einem
Fatschenkind das Gesicht. Lebensecht, liebenswert, gütig
und im wahrsten Sinne des Wortes ansprechend soll es
sein und seine Augen, aus echtem Glas oder nur
aufgemalt, sollen den Betrachter zum Beter, zum
andächtig Verweilenden machen. Vom Vorbild des
Walleshauser Fatschenkindes, dem wohl im bayerischen
Raum bekanntesten Fatschenkind, dem Münchner
"Augustinerkindl", ist diese Wirkung tausendfach
überliefert. Es soll sich, so die fromme Legende,
nachdem es auseinandergebrochen war, selbst wieder
zusammengefügt haben, was ihm den Rang eines
"Gnadenkindls" einbrachte. Dieses "Augustinerkindl" ist
in der Bürgersaalkirche in München alljährlich von
Weihnachten bis Mariä Lichtmess zu sehen.
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Außerhalb der Weihnachtszeit ist das Walleshauser
Fatschenkind in der Obhut von Ernst und Frieda Metzger
in Walleshausen. Wenn eine andere Pfarrei in unserer
Pfarreiengemeinschaft einmal Interesse hat, wäre es
ausleihbar. |
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