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Flamme der Freundschaft
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Seit 1969 pflegen die Pfarreien Geltendorf
und Saint-Victor-sur-Loire südwestlich von Lyon vielfältige
und ausgeprägte freundschaftliche Kontakte. |
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Angefangen hat alles ganz spontan
im Jahr 1966... |
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... als der damalige
Geltendorfer Pfarrer Hans Schneider in Mendon, einem Schloß
in der Nähe von Blois, den Pfarrer Antoine Bouchet von Saint-Victor
bei einem Zeltlager deutscher und französischer Pfadfinderinnen
kennenlernte. Beiden wurde klar, dass 21 Jahre nach Kriegsende
ein Neuanfang in den Beziehungen der Menschen einstmals
verfeindeter Staaten gewagt werden sollte. Gerade Christen
dürfen die Friedensbotschaft Jesu ernst nehmen und sich
für Versöhnung einsetzen. Aber noch standen manche Vor-Urteile
im Raum und viele leidvolle Erfahrungen mußten erst verarbeitet
werden. Das war die Chance der jungen Generation: neugierig,
ehrlich, aufgeschlossen und verständnisvoll wollten sie
sich begegnen. |
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So
begann dann im Jahr 1967 ein gegenseitiger reger Briefwechsel
zwischen einigen Jugendlichen, ihren Eltern und ihrer Pfarrgemeinde,
der zum Grundstein der späteren engen Freundschaft werden
sollte. Das bald darauf stattfindende erste Treffen mit
24 französischen Jugendlichen in Geltendorf war ein voller
Erfolg. 1968 fuhren dann 32 Geltendorfer Jugendliche mit
ihrem Pfarrer nach St. Victor. Die Aufnahme in den Gastfamilien
war so überaus herzlich, dass die beiden Bürgermeister Francois
Dubanchet und Karl Tochtermann den Impuls aufnahmen und
1969 offiziell die Partnerschaft Geltendorf - St. Victor
mit einem Festakt in der Geltendorfer Turnhalle besiegelten.
Im Jahr darauf bereitete die Pfarrgemeinde von Saint-Victor
jungen Leuten aus Geltendorf beim Gegenbesuch einen überaus
herzlichen Empfang. |
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Da von Anfang an die beiden
Pfarrgemeinden mit ihren Pfarrern, Jugendgruppen
und Gastfamilien stark engagiert waren, wurde neben
der offiziellen Jumelage der politischen Gemeinde
immer auch die Partnerschaft zwischen den Kirchengemeinden
gepflegt.
Was wenige Jahre zuvor also
spontan und zufällig durch zwei aufgeschlossene
junge Pfarrer auf den Weg gebracht wurde, mündete
in eine offizielle Städtepartnerschaft und langjährige
Freundschaft.
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Förderlich für die guten Beziehungen
war sicherlich, dass beide Gemeinden eine ähnliche Struktur
aufweisen. St. Victor liegt malerisch an einem Stausee der
Loire, bietet viele Freizeitmöglichkeiten und besitzt mit
einer romanischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert und dem
benachbartem Schloß aus dem 16. Jahrhundert einen markanten
Ortsmittelpunkt. Seit 1970 ist es in die 12 km entfernte
Großstadt St. Etienne eingemeindet. Die Besiedlung ist eher
locker und weitläufig, was Offenheit und individuelle Lebensgestaltung
begünstigt, aber auch Gemeinschaftssinn und nachbarschaftliche
Hilfsbereitschaft erfordert.
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Viele unvergessene
Begegnungen haben seitdem in St. Victor und Geltendorf stattgefunden.
Zahlreiche Familien in beiden Ländern öffneten ihre Häuser
und Wohnungen, noch mehr ihre Herzen, für die Aufnahme der
Gäste bei den organisierten Begegnungen, die meist im Zweijahres-Rhythmus
stattfanden. Man lernte sich kennen, verständigte sich -
trotz sprachlicher Hindernisse - schnell und fand immer
mehr zu persönlichen Freundschaften über die Landesgrenzen
hinweg. Gerade die junge Generation pflegt lebhaft die Kontakte,
und die "Jugend von damals" hält mit ihren Familien
auch heute noch die Beziehung aufrecht. |
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Mittlerweile blicken wir
auf mehr als 50 Jahre Partnerschaft mit Saint-Victor
und viele gegenseitige Besuche und Treffen zurück. |
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Der deutsch-französische Freundeskreis
ist in beiden Gemeinden und Pfarreien der unermüdliche Motor,
der die Partnerschaftstreffen langfristig plant, gut vorbereitet
und bestens durchführt. In diesem Gremium arbeiten viele
Frauen und Männer aller Schichten und Altersklassen ehrenamtlich
mit und bringen mit ihren Vorschlägen und Arbeitseinsätzen
auch immer wieder neue Ideen ein.
Am besten ist es, wenn Sie sich selbst
einen Einblick verschaffen und sich an unseren Aktivitäten
und Treffen beteiligen. Ein gemeinsames Europa kann nur
entstehen, wenn die Menschen aus den verschiedenen Ländern
zueinander finden und sich in Freundschaft begegnen.
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Während all der Jahre war besonders
die tiefe persönliche Beziehung zwischen Pfarrer Hans Schneider
und Antoine Bouchet († 1.11.2010)
ein starkes Band für die gegenseitige langjährige Freundschaft. |
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Hans Schneider
und Antoine Bouchet († 1.11.2010) bei dem Besuch
in St. Victor im Mai 2008
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"Zwei Männer begegnen
einander" - so heißt auch die Skulptur, die als Geschenk
unserer Gemeinde in St. Victor steht. Die Statue zeigt zwei
Männer, die ein Gespräch führen; sie schauen in dieselbe
Richtung, weil sie dieselbe Absicht haben: Sie wünschen
Frieden... In übertragenen
Sinne heißt es auch:
"Zwei (Pfarr-)Gemeinden begegnen
einander"
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Wenn Sie an weiteren Informationen
zur Partnerschaft mit Saint-Victor interessiert sind oder
dem Freundeskreis beitreten wollen, dann schicken Sie uns
doch einfach gerne eine E-Mail an
Hier sehen Sie vergrößerte Ansichten
der
Friedenskerze und der
Skulpturen.
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