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Jahr 2024
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Making of... "Aufbau
der Krippe in St. Stephan" - ein Blick hinter die
Kulissen
Vielleicht waren Sie in der
Weihnachtszeit einmal - oder schon öfter - in unserer alten
Geltendorfer Barockkirche St. Stephan und haben die Krippe am
linken Seitenaltar bewundert. Es ist schön, dass jedes
Jahr die Kríppe immer wieder aufgebaut wird - obwohl in St.
Stephan ja gar nicht mehr so viele Gottesdienste stattfinden.
Man könnte jetzt ja meinen: Ach, die Krippe ist doch
schnell hingestellt, ein paar Steine, ein paar Figuren,
ein bisschen Grünzeug - und fertig!
Die
Wirklichkeit in der winterlich kalten Kirche sieht ganz
anders aus: Der sorgfältige Aufbau mit allen Details ist
ein kleines "Projekt" für sich, das mehrere Personen gut
einen Vormittag lang beschäftigt. Und weil die Krippe
ja wieder schön werden soll, stecken alle Helfer ihr
Herzblut hinein, und sind erst zufrieden, wenn alles
exakt passt.
Mit diesem "Blick hinter die
Kulissen" vom 13. Dezember 2024 können Sie selbst nach-erleben, wie die vielen
Einzelteile "Stein-für-Stein" zur Krippe werden...
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Siegmund Heigl packt bereits an...
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Als erstes werden alle Schachteln
und Kisten mit all den "Krippen-Bauteilen" hervorgeholt. Das ist
bereits am Anfang relative Schwerarbeit und nichts für
schwache Rücken, weil alle Steine (und die sind echt und
schwer!) aus dem hintersten Winkel des Hochaltars
herausgehoben werden müssen. |
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Kurz darauf kommt Albert Höpfl mit "Unmengen" frischem (!)
Moos, Zweigen und anderem Deko-Material.
Herr Höpfl ist - salopp gesagt - der "Chef" des
Aufbau-Teams.
Seit über 50 Jahren ist es
ihm ein Herzensanliegen, möglichst jedes Jahr
"seine" Krippe wieder aufzubauen. Er kennt
jeden Stein, und jeden Trick, wenn was nicht auf
Anhieb passen will.
Und er ist
"detail-versessen" (das ist ein Kompliment!),
wenn ER mit einem Zweiglein zufrieden ist, dann
ist es auch tatsächlich perfekt!
Ein
Stichwort genügt - und Albert Höpfl kann lange
erzählen über die Geschichte der Krippe, die
Veränderungen und Umbauten im Lauf der Jahrzehnte und dass
sie früher mal am rechten Seitenaltar stand... |
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Wenn alle großen und kleinen Steine, der "Stall", Ochs,
Esel und Schafe, Hirten, ein Brunnen, die Frauen mit den
Wasserkrügen, der Verkündigungsengel, Maria, Josef, das
Jesuskind und der goldene Stern bereit stehen, kann der
Aufbau beginnen.
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Nur die Heiligen Drei Könige müssen noch ein
Weilchen in der Schachtel bleiben... |
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Weil die vielen nummerierten großen und
kleineren Steine und die
anderen Teile einen genauen Platz bekommen und
zueinander passen müssen, ist das A&O eine
"Aufbauschablone" aus Sperrholz.
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Zusätzlich hilft eine
Jahrzehnte alte, aber bewährte Zeichnung mit den eingetragenen "Stein-Positionen", dass
jeder Stein letztlich an seinem richtigen Platz steht.
Das kleine Rätsel, was es mit dem handschriftlichen
Eintrag "Spiegel-Größe" auf sich hat, wird später
gelüftet...
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Auf dem freigeräumten Seitenaltar
wird die Sperrholz-Schablone exakt positioniert, bis auf
den Millimeter. Denn Albert Höpfl weiß aus Erfahrung:
Wenn der "Grundriss" nicht richtig liegt, dann wird es später
bestimmt irgendwo "klemmen"...
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Siegmund Heigl und Christa Weidner bereiten
inzwischen bereits den Tisch für das "Fahrende Jesuskind" vor.
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Die Folie unter der Schablone schützt
den Altar und der erste "Felsbrocken"
verhindert ein versehentliches Verschieben der Platte.
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Auf der rechten Seite des Altars muss das Haus (der
"Stall") exakt die
Ecke der Seitenaltar-Säule treffen...
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... damit als nächstes die Steine - also das "Gebirge" -
aufgestellt werden kann, auch genau nach Plan natürlich.
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Der "Stall" - oder doch eher ein vornehmes Haus? - steht jetzt
an seinem Platz, die Treppe im Hintergrund ist bereits
eingesetzt.
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Aber wohin führt die elegante Treppe? Das bleibt
der Phantasie des Betrachters überlassen. Es ist
nämlich eine Attrappe, die Treppe endet
im hinteren Teil, sieht aber "vornehm" aus... |
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Die wuchtigen Felsformationen nehmen nach und nach
Gestalt an. Der große "Torbogen" gibt immer wieder
Anlass zu Spekulationen, insbesonders weil zum Schluss
von hinten ein Spiegel gestellt wird: Was bedeutet der
Spiegel? Wohin soll es dahinter gehen? War das der Weg
von Maria und Josef...?
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Das Rätsel des Torbogens ist viel
profaner! Die Antwort von Albert Höpfl ist sinngemäß:
"Stell dich mal so hin wie ein Kind, das grad über die
Altarkante schauen kann. Was siehst du? Den Torbogen mit
dem Spiegel - und DICH selbst..." Wenn das kein
Argument für den Spiegel ist...? |
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Ist da anscheinend noch ein Stein
wackelig... oder steht der Spiegel im Torbogen noch
nicht richtig...?
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Albert Höpfl höchstselbst bringt das in
Ordnung! |
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Die Steine Nr.14, Nr.15 und Nr.16 sind die
letzten großen "Felsbrocken", die ihren Platz nach Plan
zugewiesen bekommen.
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Jetzt ist die Gebirgslandschaft
fertig und die "Bepflanzung bzw. Bewaldung" kann beginnen.
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Albert
Höpfl prüft jeden Zweig mit seinem kritischen Blick, im Zweifel
muss ein anderer Zweig her. |
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Siegmung Heigl ist im Dezember 2024
zum erstenmal beim Aufbauen mit dabei und "pflanzt" sozusagen seinen
ersten Baum für die Krippe.
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Die beiden Mesnerinnen Helene
Schuster und Christa Weidner sorgen für Nachschub und sortieren das "Grünzeug"
schon mal vor.
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Albert Höpfl zwickt noch das eine oder
andere Hagebutten-Ästlein zurecht, dann "pflanzt"
er die kleinen roten Farbtupfer in die grüne Landschaft.
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Natürlich braucht die Krippe einen
Holzzaum an der Vorderseite. Weniger zum Schutz gegen
"neugierige Finger", aber eine "Mooswiese" will einfach
durch einen Zaun begrenzt sein.
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Wo der Albert Höpfl nur diese großen
Moosteppiche findet?
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Jedes Moosfleckerl wird gedreht,
gewendet und kritisch begutachtet, ob es vielleicht zu
feucht oder zu trocken ist, damit nur das beste
Stück auf die "Mooswiese" kommt. |
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Quer durch diese "Mooswiese" wird ein
Feldweg freigehalten, auf dem die Hirten später zum
"Stall" gehen können.
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Eine Lücke an der Seite zur Säule? Geht
gar nicht - Christa Weidner steckt noch schnell ein paar
grüne Zweige ein.
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Jetzt werden die
Figuren aufgestellt: Der Verkündigungsengel mit dem
Stern, die heilige Familie im Haus, die Hirten auf dem
Weg zum "Stall", das Krippen-Szenario nimmt Gestalt an...
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Siegmund Heigl
kümmert sich um die Schafe auf der Weide.
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In dieser kleinen
"Schatzkiste" finden sich allerlei Perlen und
Schmuckstückchen, Becher und Krüge zum Ausschmücken.
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Die Frauen beim
Brunnen bekommen große Kannen und wertvolle Krüge.
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Der Feldweg durch die Mooswiese
zum "Stall" ist nicht einfach "nur frei
von Moos" - nein, es wird ein richtig staubiger
Sandweg. |
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Albert Höpfl hat
dafür eigens eine Tüte mit
feinem Flusssand mitgebracht, den er mit vorsichtigen
Pinselstrichen auf den Weg streut. Die Hirten lebten
schließlich ja auch in einer kargen, staubig-steinigen
Landschaft! |
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Ein weiteres liebevolles Detail a la
Albert Höpfl: Die Hirtenfiguren haben unten ein
kleines Holzplättchen, damit sie standfest sind. Dieses Holzplättchen soll
jetzt nicht als solches erkennbar sein, deshalb streut
Albert Höpfl auch Flusssand auf Schuhe und
Holzplättchen.
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All diese Details,
die nur bei genauem Hinsehen erkennbar werden, tragen
dazu bei, dass die Krippe einfach schön ist und einen
bedenkenswerten Eindruck beim Betrachter hinterlässt.
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Ach ja,
rechtzeitig zum Dreikönigstag am 6. Januar sind dann die
Hirten wieder auf den Weiden und die Heiligen Drei
Könige stehen vor dem "Stall" und verehren das
Christkind. |
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Gegen Mittag ist das
"kleine
Krippenprojekt 2024" beendet. Es war kalt in der Kirche, es war wieder viel
Arbeit, aber es war für alle auch ein schöner Vormittag.
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(v.l.n.r.) Helene Schuster, Siegmund Heigl,
Christa Weidner, Albert Höpfl
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Denn nach alter
Tradition jedes Jahr gemeinsam die Krippe aufzubauen,
gibt auch das Gefühl, dass es jetzt "Weihnachten werden
kann".
Und nicht nur das "Krippen-Team" freut
sich, sondern wir alle freuen uns, wenn es gut gelungen
und die Krippe wieder "ganz schön" geworden ist.
Gerne sollen dann in der Weihnachtszeit wieder große und
kleine Besucher, Eltern mit Kinder, Oma und Opa nach St.
Stephan kommen und die Krippe anschauen können.
Herzlichen Dank
an das Krippen-Team 2024
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Text und Bilder:
Hans Mayr
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