Jahr 2023

Im Alltag sicher leben - ein Vortrag der Kriminalpolizei im Seniorenclub Geltendorf

Nachdem in Zeitung und Fernsehen immer wieder von Betrug an Senioren zu lesen und zu hören ist, haben wir für unseren Seniorennachmittag am 14. November Kriminalhauptkommissar Claus Schmied von der Beratungsstelle zum Schutz gegen Verbrechen in Fürstenfeldbruck eingeladen.
In seinem Vortrag "Im Alltag sicher leben" beschrieb Herr Schmied typische Betrugsversuche und warnte eindringlich vor Leichtgläubigkeit gegenüber unbekannten Personen.

Betrüger suchen sich gerne alte und allein lebende Menschen aus, die sie dann meistens über Telefon kontaktieren. Alt klingende Namen und kurze Telefonnummern werden bevorzugt. Körperliche und geistige Einschränkungen ermöglichen es, dass alte Menschen in kurzer Zeit um ihr ganzes Vermögen gebracht werden. Betrüger versuchen durch erfundene Geschichten, ihre Opfer zur Übergabe von Bargeld und Wertgegenständen zu bewegen.
Hier ein typisches Beispiel für einen sog. "Schockanruf":
Angeblich hätte ein naher Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht und eine Haftstrafe kann nur durch sofortige Zahlung einer hohen Geldsumme / Kaution verhindert werden.

Bei Anrufen von fremden Personen ist gesundes Misstrauen keine Unhöflichkeit!
Niemals persönliche Daten am Telefon nennen!
Spätestens bei Geldforderungen das Gespräch sofort abbrechen!
Niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte übergeben!
Seien sie misstrauisch, wenn Verwandte sofortige finanzielle Hilfe fordern!
Die Polizei ruft niemals unter 110 an und holt niemals Wertgegenstände ab!
Beim geringsten Zweifel auflegen und die Polizei verständigen.
Fremde Personen niemals ins Haus lassen, Ausweise sind oft gefälscht!
Die Versprechen, einen großen Gewinn gemacht zu haben oder ausgelost worden zu sein, treffen meist nicht zu!

Vorsicht auch bei Kontaktanzeigen!
Wenn Geldforderungen gestellt werden, sofort hellhörig werden.

Ein neuer Trick ist der sog. "Messenger"-Betrug, z.B. über WhatsApp oder SMS:
Die ahnungslosen Opfer bekommen eine Kurznachricht via WhatsApp oder SMS auf ihr Mobiltelefon, nach dem Motto:
"Hallo Mama, ich habe ein Problem. Mein Handy ist kaputt gegangen. Das ist meine neue Nummer. Kannst du dir die neue Nummer abspeichern. Ich benutze mein altes Handy, kann damit aber kein Online-Banking machen. Könntest du für mich Geld überweisen. Du bekommst es morgen wieder zurück."
Es handelt sich um Betrug, die Nachricht sofort löschen!

Bei Haustürgeschäften immer die Reisegewerbekarte vorzeigen lassen.
Rücktritt ist innerhalb von 14 Tagen möglich.

Herr Schmied hat viele Beispiele aus der Praxis erzählt und am Schluss noch Fragen beantwortet.
Vom mitgebrachten Informationsmaterial der Polizei konnten sich alle bedienen.

Der Seniorenclub trifft sich wieder am 12. Dezember zu einer besinnlichen Adventfeier.

Annemarie Dörfler, Marianne Donhauser, Maria Borchard