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Jahr 2023
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Feiner Klang, eine kleine
Predigt und ganz viel Herz bei Pfarrer Wagners letztem
Gottesdienst in Hausen am 29. Juli.
Das
Leben schreibt viele Geschichten. In einer davon, mit
Schauplatz "Pfarrei Hausen", findet ein wichtiges
Kapitel nun sein Ende.
Vor ungefähr 13
Jahren, an einem schönen Samstagabend, kam der junge
Pfarrer Wagner zu seinem ersten Gottesdienst nach
Hausen. Auf dem Kirchplatz erwartete ihn damals ein
freundliches Begrüßungskomitee aus Pfarreiangehörigen,
Minis, Gremienmitglieder und Vereinsabordnungen und
geleiteten ihn nach einigen Willkommensworten in die
Kirche. Beim anschließenden Gottesdienst, musikalisch
umrahmt von Orgel und Kirchenchor, stellte sich der neue
Pfarrer der
versammelten Gemeinde vor.
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... und nun, so viele Jahre später!
Wieder ein Samstagabend, gegenteiliger
Anlass mit umgekehrter Reihenfolge der Geschehnisse: Pfarrer Wagner feiert
am 29. Juli nach einem feierlichen Einzug
unter Orgel- und Trompetenklängen seinen letzten
Gottesdienst in Hausen. |
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Der Kirchenchor, Josefine Welz (Orgel)
und Franz Thoma (Trompete) übernahmen die musikalische
Gestaltung dieser Messfeier.
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Zum Ende des Gottesdienstes wurde die langjährige
Ministrantin,
zuletzt auch Oberministrantin, mit anerkennenden Worten,
einem Präsent und dankbarem Applaus aus dem Dienst
verabschiedet.
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Liebe Laura Stangl, herzlichen Dank
für 11 Jahre Ministrantendienst! |
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Anschließend hielt
Franz Thoma eine "kleine Predigt", in
teils launigen, teils ernsten Worten, ganz im
vertrauten Stil einer Wagner-Predigt.
Er
sprach aber nicht die
Hauser Pfarrgemeinde und Kirchenbesucher an.
Er widmete sie vielmehr
unserem (jetzt ehemaligen) Pfarrer Thomas Wagner.
Er zeigte dies auch symbolisch, indem er
sowohl dem Pfarrer als auch sich selbst jeweils
ein kleines rotes Herzchen ans Revers heftete. |
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Lieber Thomas,
Du bist uns ans
Herz gewachsen!
Wie konnte das
geschehen?
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Ein Erstes:
Du warst bei uns (und
hast unter uns gewohnt)
- als das Leben gekommen ist
- als
wir krank geworden sind
- als das Ende
näher kam und
- als das Leben gegangen
ist
Bald 40 mal empfingst Du stolze
Eltern an der Kirchentür, die Dir ihr Kind zur
Taufe brachten, und ebenso oft war es der Tod
eines lieben Angehörigen, der die Menschen zu
Dir brachte.
Du hast uns getauft,
gesegnet, die Sakramente gespendet.
Du hast uns die Schrift erklärt und in die
neuere Zeit geholt. |
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Wir sind gemeinsam durch das Gotteslob geflogen und
haben mancher Melodie zu neuem Klang verholfen. Mit
Dir konnte man lachen, tanzen und Blumen auf die Wiese
streuen.
Unvergessen die Fahnenweihe des
Burschenvereins. Heldenhaftes Tun: Ein ganzes
Bierzelt vor dem Verdursten gerettet, mit einem Schluck
zwischendurch.
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Streetworker
(eine coole Komponente)
Mit deinem Fahrrad haben wir Dich auch als
Streetworker kennengelernt. Vermutlich
als Pfarrer mit den strammsten Waden, die die
Pfarrei bisher gesehen hat, werden wir Dich in
Erinnerung behalten.
Kaum jemand ist
heute hier, der nicht im Stau gestanden hätte,
wenn Du mal wieder an engster Stelle den
Gegenverkehr unterhalten hast.
Bei
gemeinsamen Reisen konnten wir Dich auch noch
einmal von einer anderen Seite kennenlernen. |
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Das Leben als Reise zu sehen bringt
mich zu einem Zweiten: Die liebenden
Augen Deiner Mutter!
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Deine stolze Mama, wie ich sie
bei Deinem letzten Geburtstag gesehen habe. So stolz
Deine Mama, so lustig die Anekdoten, des vielleicht gar
nicht so braven Knaben Thomas. |
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Mit dem liebenden
Blick einer Mutter wollen wir uns, und auch
Dich, in der Zeit Deines 13-jährigen Wirkens
betrachten.
Eine Zeit des
gegenseitigen Heranliebens in den Anfängen,
ein bisschen Pubertät im Folgenden, schnell
hin zu Gemeinsamkeit und Abenteuer:
-
"Kulturschock" neuer Pfarrer - Veränderungen
werden notwendig - gelegentliche Muskelspiele
- Wertschätzung - Raumplanung 2025 -
Kommunikationswunder Bischof Konrad
- Sitzungen, Sitzungen, Sitzungen - Schätze
bewahren - Kirche umarmen - rotierende
Pfarrerversorgung |
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Umgelegt auf den Menschen gibt die
Natur ihre Wesen in etwa ab dem 13. Lebensjahr der
Naturlaufbahn frei. Und auch Du entlässt uns heute mit
dem Schmerz des Abschieds in die Selbständigkeit.
Die Kommunikation in all diesen Zeiten der
Veränderung bringt mich zu einem
Dritten: Vergib
auch Du uns unsere Schuld.
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In einer Predigt hast Du einmal gesagt: "Verzeihen ist die größte Heilung.
Einen Fehler einräumen, eine Schuld
einzugestehen gibt uns unsere Würde zurück."
Und kürzlich hast Du in Deiner Ansprache öffentlich
um Entschuldigung gebeten für
die Situationen, in denen Dir Dein Temperament
vorauseilte, wo Deine Art forsch wurde, Menschen
überforderte oder sogar verletzte.
Dem halte ich entgegen:
Auch wir haben Fehler gemacht. - sind sitzen
geblieben, wo wir aufstehen hätten
sollen - haben geschwiegen, wo wir reden
hätten sollen - haben nicht den direkten Weg
für Aussprachen gesucht.
Dafür die Bitte an Dich um Entschuldigung im
Namen aller! |
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Und wie könnte er Pfarrer
Wagner Abschiedswünsche besser mit auf den Weg geben als
mit einem leicht abgewandelten Gedicht-Text auf Lieder
seines absoluten Lieblingssängers, in dessen letzte Textzeile alle
Mitfeiernden fröhlich einstimmten:
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"Aber
bitte mit Sahne!" |
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Was ist im kleinen
Geschenk-Körbchen? Zwei Karten für das Musical "Der
Geist der Weihnacht" im Festspielhaus Füssen - und von
den Minis eine groooße Portion M&Ms ... (die mag er
nämlich besonders gerne). |
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Nach der Überreichung des Abschiedsgeschenkes und
vielen Dankesworten sprach Pfarrer Thomas Wagner noch
das Schlussgebet und spendete den Segen. |
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Vor dem Auszug gab der Kirchenchor mit neuen Texten
auf ein bekanntes Abendlied dem Pfarrer noch ein paar
"Denkanstöße" und viele gute Wünsche für die Zukunft mit
auf den Weg. |
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Und dann trafen wir
uns zum fröhlichen Teil dieser Abschiedsfeier auf dem
Kirchplatz. Hier warteten ein kaltes Buffet und Getränke
auf die Gäste.
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Auch die Hauser
Dorfmusikanten ließen es sich nicht nehmen, Thomas
Wagner noch einmal den "Marsch zu blasen".
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Trotz vieler dunkler Wolken am Himmel
hielt das Wetter.
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Alle Anwesenden konnten sich nach
netten Gesprächen persönlich verabschieden und gute
Wünsche aussprechen. |
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Noch lange stand man beieinander.
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Dem Vernehmen nach fürchteten die
Letzten die Geisterstunde nicht! |
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... und nun beginnt an einem
anderen Ort ein neues Kapitel "dieser Geschichte", und
bei uns beginnt die Fortsetzung einer anderen.
Lasst
uns offen sein dafür!
Text: Angelika Dietmaier, Franz
Thoma
Bilder: Hans Mayr, Angelika
Dietmaier
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