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Jahr 2016
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Tombola-Preis: Kirchenführung "Zu
den Hl. Engeln" mit Pfarrer Hans Schneider
Beim diesjährigen
Geltendorfer Pfarrfest veranstaltete der Pfarrgemeinderat
eine große Tombola zugunsten der Pfarrheimsanierung. Neben
vielen Sachpreisen konnten die Loskäufer z.B. auch eine
Kirchenführung "Zu den Hl. Engeln" mit unserem
Alt-Pfarrer Hans Schneider gewinnen.
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Am 2. Juli war es soweit: Die Gewinner
trafen sich mit Pfarrer Schneider auf dem Kirchplatz und
er erzählte die spannende Entstehungsgeschichte "seines"
Pfarrzentrums mit vielen Anekdoten drumherum. |
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Als junger Geltendorfer Pfarrer wurde er
Ende der 60iger Jahre beauftragt, eine neue Kirche in Geltendorf
zu bauen.
Allerdings war das Projekt durchaus umstritten,
es gab viele unterschiedliche Sichtweisen dazu. Im Dorf
war man vielfach die Meinung: Wir haben ja St. Stephan,
soll die neue Kirche doch eher ins Bahnhofsviertel zu den "Arbeitern
und Zuogroasten". Die allerdings meinten, sie können
sowieso gleich nach St. Ottilien fahren...
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Die Idee, zwischen (altem) Dorfkern
und (neuem) Bahnhofsviertel - sozusagen "in der Mitte"
- ein Pfarrzentrum neben der Schule und dem Rathaus zu bauen,
setzte sich dann schließlich nach einigen schwierigen Diskussionen
durch und wurde beschlossen. |
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Die Planungsphase konnte beginnen. Die
Entwürfe der ersten Ausschreibunsrunde fanden aber durchwegs
keine Zustimmung, so dass eine zweite Ausschreibung durchgeführt
wurde, bei der dann der Entwurf des Architekten Fritz Strunz
als Sieger hervorging: eine Kirche in Zeltform für das "wandernde
Gottesvolk auf Erden", daran anschließend die Gebäudetrakte
für Pfarrheim, Pfarrhof und später auch Kindergarten.
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Sehr früh wurde bereits auch der Künstler
Klaus Backmund eingebunden, der den Innenraum der Pfarrkirche
gestalten sollte. Das Pfarrzentrum "Zu den Hl. Engeln"
nahm Gestalt an! |
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In der Detailplanung gab
es dann noch einige Anpassungen, die Kirche wurde
z.B. etwas kleiner als ursprünglich vorgesehen,
dafür kam die Sakramentenkapelle hinzu und das Pfarrheim
wurde etwas vergrößert.
Eine Pfarrkirche
braucht auch einen Glockenturm! Der sollte aber
nicht protzig wirken und möglichst am Eingang zum
Pfarrzentrum stehen.
Der Kirchenraum sollte
auch die Anliegen und Ergebnisse des II. Vatikanischen
Konzils mit berücksichtigen und umsetzen, die Gemeinde
sollte aktiv mit einbezogen werden, es sollte eine
Kirche für alle werden. |
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Der Kirchenbauverein Geltendorf wurde gegründet,
der das Projekt förderte und begleitete, schließlich waren
auch enorme Geldsummen von der Pfarrei aufzubringen.
Es gab glücklicherweise viele Gönner und Stifter, ohne die
manches Detail nicht so hätte gestaltet werden können.
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Pfarrer Schneider erzählte uns, wie
er während dieser Jahre wohl unzählige Male nach Augsburg
fuhr, in Geltendorf oft mit einer gewissen Hartnäckigkeit
für die bessere Lösung werben und überzeugen musste und
wie es letztlich doch gelang, alle "gemeinsam ins Boot"
zu holen und zusammen mit den Architekten insgesamt sehr
schöne und auch praktikable Lösungen für alle Probleme zu
finden. Dem Ausspruch des Architekten Prof. Strunz "schön
und praktisch geht nicht" stand dann halt manchmal
ein "muss aber doch gehen" gegenüber... |
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Die großen Figuren über dem Altarraum wurden
von Klaus Backmund aus Pappelholz geschnitzt, der sich die
Stämme damals auf dem Münchner Oberwiesenfeld besorgte.
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Ein interessantes Detail: Von den vier Engeln
schauen drei auf Gott Vater, einer aber zu den Gläubigen.
Pfarrer Schneider erzählte, wie ein Kind einmal
auf die Frage, warum ein Engel zum Volk schaue,
antwortete: Der ist halt nicht ehrfürchtig...
Von der Symbolik her ist es aber so zu verstehen,
dass dieser eine Engel den Schutzengel für uns alle
darstellen soll.
Im Altarraum soll Christus
in der Mitte sein, der Priester sitzt bewusst an
der Seite, der Abstand zu den Gläubigen (zum Volk
Gottes) ist absichtlich von allen Seiten gering
gehalten, es sollte eine Gemeinschaft entstehen
können. |
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Natürlich kann bei einem solchen Mammut-Projekt
nicht alles gleichzeitig fertig gestellt werden. Nach der
Einweihung dauerte es noch einige Jahre, bis die Orgel,
die Glocken und der Kindergarten finanziert und gebaut werden
konnten.
Pfarrer Schneider erzählte auch eine Anekdote
zu den Glocken: Bei einer Hochzeit fragte ihn eine Frau,
warum die Glocken nicht läuten - ja ganz klar, es gibt keine...
Darauf hin sagte die Frau, wieviel denn solche Glocken kosten,
sie wolle welche stiften... Und sie hielt Wort... |
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Und das war das kleine
Farbmuster des Farbenregens - des Kunstwerks an
der großen Altarwand.
Mit diesem "Mini-Vorhang"
ging Pfarrer Schneider ab 2002 bei den Geltendorfern
auf "Werbetour" für seine Idee, die kahl
wirkende Wand mit einem Kunstwerk von Prof.
Herpich zu ergänzen,
so dass die Kirche insgesamt lebendiger wirken sollte.
Nach einer durchaus auch sehr kontrovers verlaufenden
Meinungsbildung konnte dann die Idee Prof.
Herpichs in 2004 realisiert
werden.
Über diesen Erfolg freut sich Pfr.
Schneider noch heute!
Und - der Farbenregen
ist jetzt nicht mehr wegzudenken! |
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Vielen herzlichen Dank an Pfarrer Schneider,
der uns in über zwei sehr interessanten Stunden ausführlich
und mit viel Humor und Detailkenntnis die Entstehungsgeschichte
unseres Pfarrzentrums erzählte!
Sie können auf
unserer Homepage noch mehr
Einzelheiten über unser Pfarrzentrum "Zu den Hl. Engeln"
erfahren.
Bild / Text: Werner Donhauser /
Hans Mayr
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