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Neuigkeiten aus den Pfarrgemeinden
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Ausflug der Walleshauser
Senioren
Ziel des Walleshauser
Seniorenausflugs am 5. Juni war die Wallfahrtskirche St.
Rasso in Grafrath. 26 Walleshauser Senioren hatten am
Ausflug teilgenommen. Dabei reiste man mit privaten PKWs
an und ab. Begleitet wurden die Wallfahrer von Pater
Tassilo aus St. Ottilien.
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In der hellen und weiten St. Rasso
Kirche gab es vor dem Gottesdienst eine Kirchenführung
durch den Mesner. In einer solch relativ kleinen
Gemeinde wie Grafrath (ca. 4.000 Einwohner) erwartet man
eigentlich keine so große und prachtvolle Kirche. |
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Das älteste historische Zeugnis für die
St. Rasso Kirche in Grafrath ist das Stiftergrab. Über
diesem Grab in der Kirchenmitte wurden mittlerweile fünf
Kirchen an gleicher Stelle gebaut. Die letzte - die
heutige Form - wurde 1695 eingeweiht. Im 18. Jh. erhielt
die Kirche Deckenfresken und Stuckdekor der Wessobrunner
Schule sowie einen Hochaltar in Form eines
Grabmonuments. In diesen Hochaltar wurden die Gebeine
von St. Rasso erhoben, wo sie heute noch in einem
Glasschrein zu sehen sind.
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Graf Rasso, bis Mitte des 19.
Jahrhunderts allgemein Graf Rath genannt (daher auch der
heutige Ortsname), war in der Karolingerzeit Graf im
Ammersee-Amper-Gebiet und gilt als der Begründer des
später bekannten Geschlechts der Grafen von Andechs.
Aus Dankbarkeit über seinen Sieg gegen die Ungarn
gründete er auf der damals noch Wörth genannten
Amperinsel ein Benediktiner-Kloster und erbaute an der
Stelle der heutigen Wallfahrtskirche St. Rasso eine
erste Klosterkirche. |
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Dann pilgerte St. Rasso ins Hl. Land und
nach Rom, um für seine Kirche hochwertige
Heiligen-Reliquien zu sammeln und trat nach seiner
Rückkehrt als Laienmönch in sein Kloster ein. Er
bestimmte den Platz im Kirchenboden neben den Reliquien
als Stätte für sein Grab. Nach seinem Tod sollten die
Mönche für ihn beten und sein Grab behüten und pflegen.
Die Grabinschrift besagt, dass er dort "auf den jüngsten
Tag warten wollte".
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Geburts- und Sterbedaten von Rasso im 10. Jahrhundert
sind nicht gesichert bekannt. Für das Volk, das den
Kirchenstifter schon im Mittelalter als Heiligen
verehrte, obwohl er von der Kirche offiziell weder selig
noch heiliggesprochen wurde, war es unwichtig, wann der
Graf genau gelebt hat oder gestorben ist. Für die
Menschen war Rasso der aus dem Grab immer noch wirkende
Nothelfer in allen Nöten und Leiden. Rasso wurde u.a.
bei allen Unterleibserkrankungen, Brüchen, Harn- und
Nierensteinerkrankungen angerufen. Das Grab
von St. Rasso war das Ziel vieler Wallfahrten, "da seine
heiligen Gebeine große Wunderzeichen vollbringen Tag und
Nacht ohne Unterlass an kranken Menschen, die das Grab
aufsuchen", wie es in einem alten Bericht heißt. Die
Wallfahrt nach Grafrath hatte im Mittelalter und bis in
die Neuzeit großen Zulauf von Wallfahrern aus Süd- und
Ostbayern, Schwaben, Tirol und Kärnten. Hiervon zeugen
auch noch die vielen Beichtstühle in der Kirche sowie
erhaltene Aufzeichnungen der Wunder aus den Jahren
1444 - 1728 mit über 12.000 Einträgen. |
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An der Decke ist sein Lebenslauf bis
zur Aufnahme in den Himmel dargestellt: im westlichen
Fresko seine weltlichen Leistungen (Rettung der
Bevölkerung vor den Feinden aus Ungarn), im mittleren
Fresko die geistlichen Leistungen (Kirchenbau,
Klostergründung, Reliquiensammlung, Eintritt ins
Kloster), im Chorfresko schließlich die Aufnahme in den
Himmel und seine Verehrung als Nothelfer.
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Besonders wertvoll ist auch ein
Vesperbild am Seitenaltar, das um 1510 geschaffen wurde
und das Christus bereits zu Boden gesunken zeigt. Maria
scheint ebenfalls am Boden zu sitzen und umgreift mit
der Rechten den nackten und starren Leib ihres Sohnes.
Sie ist als ältere Frau, voller Gram und Schmerz
wiedergegeben, die wehmütig auf Christus herab blickt.
Nach der Kirchenführung feierte Pater Tassilo
zusammen mit den Walleshauser Senioren eine Hl. Messe.
Es war auch der Gedenktag des heiligen Bonifatius, des
Apostels der Deutschen. Deshalb ging Pater Tassilo auch auf
beide Personen, Rasso und Bonifatius, in seiner Predigt
und den Gebeten ein. |
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Nach dem Besuch der St. Rasso Kirche kehrten die
Walleshauser Senioren und Pater Tassilo für ein Mittagessen
und ein gemütliches Beisammensein im Grafrather
Restaurant "Dampfschiff" ein, bevor wieder der Heimweg
angetreten wurde.
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Vielen Dank an Brigitte Lichtenstern
für die Organisation dieses schönen Ausflugs.
Text und Bilder: Karl-Heinz
Künneke
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