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Jahr 2012


 

"Hast Du heute schon "danke "gesagt?"

Nach einer herzlichen Begrüßung und einem kurzen Danklied ließen sich die Besucherinnen das leckere Frühstück an den mit viel Liebe zum Detail gedeckten Tischen munden.
Danach zitierte Birgit Voß die Erklärung des Wortes 'Dank' aus dem Duden: ein Gefühl, ein Ausdruck der Anerkennung für etwas Gutes, das jemand empfangen hat oder das ihm erwiesen wurde (ohne diese Wohltat oder Zuwendung einfordern zu können).
Sie zerpflückte die doch sehr sperrige Erklärung, in dem sie ihre eigenen Gedanken vortrug, die sie bei der Vorbereitung auf diesen Vortrag hatte.

 
    
 

Muss ein Kind 'danke' sagen beim Bäcker für die Breze, die es geschenkt bekommen hat? Wir sagen "ja". Aber warum machen Kinder das nicht gerne? Warum müssen wir sie anstupsen? Müssen wir sie wirklich anstupsen?
Was ist Pflichterfüllung, wo sind Grenzen zur Floskel, wo beginnt die Freiwilligkeit .... des Gebens?
Wenn ich meinen Kindern morgens die Brotzeit zur Schule richte, ist das Pflichterfüllung?! Freue ich mich trotzdem über ein Danke?! Dankbarkeit kann Verhalten verändern. Der Wohltäter erhält Wertschätzung und wir werden uns bewusst, dass es andere Menschen gibt, die uns unterstützen und empfinden Freude und auch Glück, dass andere uns gut behandeln.

 
 

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Nach einer Gesprächsrunde über persönliche Erfahrungen mit Dankesagen referierte Manuela Heller über religiöse Aspekte des Dankens. Dankbarkeit ist eines der wesentlichsten Gefühle in allen Religionen. Sowohl in christlichen, buddhistischen, moslemischen, jüdischen und hinduistischen Traditionen wird die Dankbarkeit gegenüber Gott als wertvolle menschliche Neigung gesehen.

 
    
 

In der jüdischen Weltsicht kommt alles von Gott, und daher ist Dankbarkeit ein zentraler Aspekt.
Der Islam ermuntert die Gläubigen, dankbar zu sein und Gott in allen Lebenslagen Dank zu sagen.
Im Christentum nannte Martin Luther Dankbarkeit "Die wesentliche christliche Haltung".
Im katholischen Bereich kennen wir die "Eucharistiefeier". Vom Wort "Eucharistie" (aus dem Griechischen) und vom Inhalt her ist das "Danksagung". Die Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer und Geber aller guten Gaben wurde und wird überall recht deutlich im Erntedank durch Rituale und Feiern sowohl in der Antike bei Griechen, Römern und Ägyptern, Kelten und Germanen als auch in heutiger Zeit z.B. bei den Juden (Schawout und Laubhüttenfest), im Hinduismus (Makar Sankranti und Wintersonnenwende) und in den USA (Thanksgiving).

 
 

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Beim Erntedankfest gilt der Dank nicht für die Ernte, die ein Bauer einbringt, sondern dass Gott mit der Ernte die Bauern und uns ernährt. Mit dem Erntedankfest wird die Zeit der Ernte abgeschlossen. Die Versorgung für den Winter wird sichergestellt: Obst und Gemüse werden eingelagert. Ernte wird zum Fest.

Heute schwingt bei vielen Menschen am Erntedankfest ein Stück Sehnsucht nach der Natur mit, ein Nachdenken über den Umgang mit der Umwelt und über ein Auseinanderklaffen der 1. und 3. Welt.

 
    
 

Nun durften die Gäste einen Brief an sich selbst, an einen lieben Menschen oder unseren Gott schreiben, in dem sie sich bedanken konnten für erfahrene Wohltaten.

Nach einem weiteren Lied und vor einem Kreistanz wurden die Briefe in einem Kreis symbolisch übergeben (niedergelegt).

Das Ökumenische Frauenfrühstück endete mit einem schönen Segens- und Dankgebet:

Nimm den Segen dieses Tages mit,
damit du dich an Gottes Wohltaten erinnerst.
Nimm den Segen dieses Tages mit,
damit die Dankbarkeit dich auch morgen zufrieden macht.
Nimm den Segen Gottes.

 

Wir freuen uns auf das nächste Ökumenische Frauenfrühstück am 27.Februar 2013.

 

Das Team Manuela Heller, Traudl Saur, Marianne Donhauser und Birgit Voß

 
 

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