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Jahr 2008
 

AsIPA - Kleine christliche Gemeinschaften in Asien
              eine ursprüngliche Form von Kirche sein

Folgende beiden Aussagen waren das Gerüst eines interessanten Vortrages von Anton Stegmair:

  • In absehbarer Zukunft wird die katholische Kirche in Deutschland nicht mehr das sein, was die Gläubigen bisher gewohnt waren.

  • In Afrika und in Südamerika haben sich bereits Kleingruppierungen gebildet, die im Rahmen der Kirche wegen des Mangels an Priestern den religiösen Bedürfnissen der Gläubigen gerecht zu werden versuchen.
     

 
Der Referent skizzierte zuerst die Mangelerscheinungen im kirchlichen Leben in Deutschland. Er erwähnte die Trennung zwischen Klerikern und Laien, die total versorgte Gemeinde (der Priester gibt - die Laien nehmen), die fehlende Gemeinschaftserfahrung, die mangelhafte Option für die Armen, den Mangel an Gotteserfahrung und langweilige Gottesdienste.

Die Botschaft sei häufig nicht attraktiv, die Glaubensweitergabe erfolglos. Die gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen seien religiösem Leben eher abträglich. Die Verstädterung trage ebenfalls zu religiöser Indifferenz bei.

Eine Art "Glaubensverdunstung" sei die Folge.

 
 
 


Anton Stegmair

 
 

Erschwerend wirke auch der zunehmende Priestermangel und das hohe Durchschnittsalter der Geistlichen, was zu gravierenden Engpässen bei der priesterlichen Versorgung führen wird.

Infolgedessen müssten Laien und Ehrenamtliche stärker mit priesterlichen Aufgaben betreut und auch in leitenden Funktionen aktiv werden.

 
 

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Eine neue Weise, Kirche zu sein, müsste also gefunden werden!
Der neue Ansatz kleiner christlicher Gemeinschaften, der in Asien bereits erfolgreich angewandt wird, könnte auch für uns ein Vorbild sein.

Kleine christliche Gemeinschaften von 10 bis 20 Personen werden in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft religiös tätig. Sie treffen sich unter der Woche, wöchentlich oder 14-tägig und meist ohne Pfarrer, zum Gebet, zu Bibelgesprächen, manchmal zum Essen. Die Gruppenleiter, zwei oder mehr, wechseln regelmäßig. Am Sonntag trifft sich die Gesamtgemeinde, wenn möglich mit Pfarrer.

 
 

 
  Die bei uns üblichen Bibelkreise definiert der Referent als Gemeinschaften auf Zeit, die vertrauten Umgang  mit der Heiligen Schrift pflegen, und zwar meist im spirituellen, geistlichen Bereich.  
 

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Eine Pfarrei, die aus kleinen christlichen Gemeinschaften besteht, ist für den Referenten eine pastorale Vision. Gemeinschaften könnten durchaus in bestimmten kirchlichen Aufgabenbereichen aktiv werden, wie zum Beispiel bei der Taufe von Kindern, bei Beerdigungen, bei Gottesdiensten an Sonn-und Feiertagen, die in voller Verantwortung der Gemeinschaft durchgeführt werden, bei der Lösung von sozialen Problemen oder bei der gemeinsamen Vorbereitung auf Firmung oder Erstkommunion.

 
 

Kleine christliche Gemeinschaften sind

  • die kleinste im Ort vorhandene Verwirklichung der Kirche
     

  • ein Weg, auf dem die Kirche hinabsteigt in das tägliche Leben der Menschen
     

  • ein zutiefst spiritueller Weg der Kirche, ihre Entwicklung ist ein geistiger Prozess.

 
 
Herr Stegmair verwies zum Abschluss seines Vortrages darauf, dass das Bistum Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema "kleine christliche Gemeinschaften" anbieten will.

Nach einer engagierten Diskussion verabschiedete Pfarrer Markus Schäfler Herrn Stegmair und bedankte sich mit einem kleinen Geschenk für den Besuch und den Vortrag.

Dr. Josef Förg
Franz Thoma

 
 

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