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Jahr 2019
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Ausflug der Geltendorfer
Senioren zur Wallfahrtskirche Maria Birnbaum
Am 8. Oktober unternahm der Seniorenclub eine
Halbtagesfahrt zur Wallfahrtskirche Maria Birnbaum bei
Sielenbach. Der dort zuständige Seelsorger, Pater
Bonifatius Heidel vom Deutschen Orden, hat uns sehr
herzlich empfangen und in einem interessanten und
kurzweiligen Vortrag die Entstehung der Wallfahrt
erzählt.
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Südlich von Sielenbach stand bis zum
30-jährigen Krieg das Schloss Stuntzberg.
Schlossbewohner hatten nach 1600 auf dem
gegenüberliegenden Weinberg ein kleines geschnitztes
Vesperbild (Pieta) in einem Eichenbaum-Marterl
aufgestellt. 1632, als Stuntzberg von den Schweden
zerstört und der Weinberg vernichtet wurde, zündeten die
Soldaten das Marterl an und warfen das Vesperbild in das
sog. Jochmoos, aus dem es der Dorfhirt von Sielenbach in
halb verbranntem und vermodertem Zustand herausholte und
in einen hohlen Birnbaum neben der Straße stellte, wo es
wenig Beachtung fand. |
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1658 gab es zwei
Wunderheilungen. Einer Bürgerin aus Meran in
Südtirol ist das kleine Vesperbild im Traum
erschienen und hat sie aufgefordert, es im
"Baierland" zu suchen. Nach langen Irrwegen
fand sie es im Birnbaum und war von Stund an
mitsamt ihrem Sohn geheilt.
Wenig später
erhielt eine taubstumme Frau aus Ziemetshausen
am Birnbaum die Sprache wieder.
Nach
diesen Wunderheilungen setzte eine große
Wallfahrt ein. Anstelle eines rasch errichteten
Bretterhäuschens wurde gegen den Widerstand des
Ordinariats in Freising eine "ansehnlich große
Kirche" errichtet. Durch die Spenden der
Wallfahrer und die unentgeltliche Hilfe vieler
Leute konnten die Kosten amortisiert werden. |
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1685 wurde die Bruderschaft zu den 7
Schmerzen Mariens gegründet, der heute noch etwa tausend
Mitglieder angehören. Bis 1806 wurde die Seelsorge durch
den Deutschen Orden übernommen. 1803 sollten Kirche und
Wallfahrt aufgelöst werden, doch die Bauern der Umgebung
übernahmen die Baulast, bis die Gemeinde Sielenbach die
Kirche kaufte. 1865 traten wieder schwere Bauschäden
auf, Bauern aus Tödtenried setzten die Reparatur durch
und 1867 übernahmen die Kapuziner die Wallfahrt.
Immer wieder fanden Renovierungen statt, bis am 1.
Januar 1999 der Deutsche Orden Maria Birnbaum
wieder übernommen hat. Er sanierte das Konventsgebäude
und errichtete eine Gaststätte und einen Klosterladen.
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Der Hochaltar wurde
1674 an der heutigen Stelle errichtet und schwarz-golden
gefasst.
Das Altarbild "Kreuzabnahme" ist den 7
Schmerzen Mariens geweiht. Jesus wird in den Schoß der
Mutter gelegt und das Leben siegt über den Tod.
Der
Seitenaltar rechts zeigt die Flucht nach Ägypten und am
linken Seitenaltar empfängt der Hl. Franziskus die
Wundmale.
Die große Kuppel ist von sehr
wertvollen 2 Meter hohen Apostelfiguren umringt. |
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Die
große Figur von Bruder Konrad ist durch die Kapuziner in
die Kirche gekommen.
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Unzählige Votivtafeln zeugen von
Menschen, die mit Sorgen und Nöten nach Maria Birnbaum
gekommen sind. |
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Im Jahr 2012 war die letzte Wunderheilung
von einem Vater mit Sohn, die an Krebs erkrankt waren. |
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Maria Birnbaum hat in der bayerischen
Baukunst des 17. Jahrhunderts nichts Vergleichbares. Die
Kirche gehört zu den wenigen Bauten, bei denen ein
Phantasieentwurf tatsächlich ausgeführt wurde.
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Pater Bonifatius verteilte am
Ende an alle einen Kirchenführer, damit die Geschichte
zu Hause nochmals vertieft werden kann. |
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Nach so viel Kultur fuhren wir zu Kaffee
mit Kuchen oder Brotzeit zum nahegelegenen Schloss Blumenthal, wo noch viel Zeit zu ausgiebiger
Unterhaltung war. Schloss Blumenthal ist ein
sozial-ökologisch orientiertes Mehrgenerationenprojekt.
Derzeit wohnen und arbeiten dort 43 Erwachsene und 18
Kinder.
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Der Seniorenclub trifft sich wieder am
12. November 2019 zu einem Lichtbildervortrag "Marienbad
und das Egerland".
Annemarie Dörfler, Annemarie
Rothmayer und Marianne Donhauser
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