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Jahr 2016
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Fahrt zur Geltendorfer Partnergemeinde
St. Victor
Vom 16. bis zum 23. Mai fuhren
37 Teilnehmer zu unseren französischen Freunden in St. Victor.
Nach der ganztägigen Busfahrt empfingen uns die Gastfamilien
im 47. Jahr der Partnerschaft am Rosengarten, in dem auch
die "Rose Geltendorf" blüht.
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Die französischen Organisatoren boten ein
abwechslungsreiches und interessantes Programm: Am Nachmittag
des ersten Besuchstages stand die Besichtigung einer Schokofabrik
oder eines Hutmuseums zur Auswahl. Während sich die Naschkatzen
auf leckere Schokoladeproben freuten, bevorzugten es die
modebewussten Damen und Herren, die handwerkliche Anfertigung
von Hüten Anfang des 20. Jahrhunderts zu erleben.
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Tags darauf fuhren wir mit zwei Bussen
in die ostfranzösische Stadt Annecy in der Region Auvergne-Rhônes-Alpes.
Die herrliche Lage der Stadt mit ihrem mächtigen Schloss
und der malerischen Altstadt am See Lac d'Annecy am Fuß
der Alpen lockt jedes Jahr unzählige Touristen an.
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2012 wurde Annecy zur Alpenstadt des
Jahres gekürt. Die Führung durch die Altstadt bot uns einen
Überblick über die Geschichte von der Gründung im 11. Jahrhundert
über den Anschluss im Jahr 1401 an das Haus Savoyen bis
zum industriellen Aufschwung des 21. Jahrhunderts. |
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Zu Beginn der 1530er Jahre und dem Aufkommen
des Calvinismus im nahen Genf wurde die Stadt zu einem Zentrum
der Gegenreformation, der Genfer Bischofssitz wurde hierher
verlegt.
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Die Kirche Saint-Francois erinnert
an Franz von Sales, der ab 1602 als Bischof in Annecy wirkte. |
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Die Bootsfahrt am Nachmittag auf dem See
bei Sonnenschein und milder Temperatur bezauberte mit wunderschönen
Ausblicken auf das umliegende Gebirge. An diesem Tag begleitete
uns offiziell Mme Arlette Bernard, die für die Stadt St.
Etienne für das Departement Loire zuständig ist, vergleichbar
mit einem Bezirksrat in Deutschland.
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Nach einem freien Vormittag trafen wir
uns am Donnerstag zu einer Führung in der Cité du Design
in St. Etienne. Hier werden Ideen zu Objekten, Zukunftstechnologien
oder Science Fiction entwickelt. Sie sind Schnittstellen
zwischen realer Wissenschaft und Zukunftsvisionen. Ein Zweig
der Forschung beschäftigt sich z.B. mit Hightech-Geräten,
die über Headsets Gehirnwellen erkennen und die Kommunikation
mit Gehörlosen oder Blinden ermöglichen.
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Auch im virtuellen Bereich eröffnen
sich stets neue Möglichkeiten, und Regisseure lassen sich
von den Entwicklungen der neuen Technologien inspirieren,
man denke an die Filme "Zurück zur Zukunft" oder "Star
Wars". |
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Am Abend hatte unsere Delegation aus Geltendorf
die Ehre, im Rathaus von St. Etienne empfangen zu werden.
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Neben 16(!) weiteren internationalen
Partnerschaften der Stadt, darunter Wuppertal, kommt ausschließlich
Geltendorf in diesen Genuss, weil diese Jumelage seit vielen
Jahrzehnten mit zahlreichen Teilnehmern mit Leben erfüllt
ist. |
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Mit überaus freundlichen Worten begrüßten
uns der Stadtteilbürgermeister für St. Victor, Alain Schneider
und der Stadtrat für Internationale Beziehungen, Denis Chambe
in Gegenwart weiterer Politiker und betonten die Bedeutung
der europäischen Werte sowie die langjährige Beziehung unserer
Gemeinden.
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Bürgermeister Willi Lehmann bedankte
sich stellvertretend für die gesamte Gemeinde für die herzliche
Aufnahme und Gastfreundschaft. Er rief die Jugend auf, die
persönlichen und respektvollen Beziehungen dieser einmaligen
Partnerschaft in die nächste Generation weiter zu führen.
Besonderer Dank gebührt an dieser Stelle unserem Dolmetscher
Ewald Giebisch, der nicht nur die täglichen Übersetzungen
meisterte, sondern auch während der Hin- und Rückfahrt interessante
Einblicke in die Lebensweise und Kultur unseres Nachbarlandes
gewährte. |
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Ein außergewöhnlicher Höhepunkt unseres
Programms war am nächsten Tag die Fahrt in einem historischen
Bummelzug zum Kloster La Chaise-Dieu. Auch bei diesem Ausflug
begleiteten uns sowohl Madame Bernard als auch Monsieur
Schneider.
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Nach kurzer Fahrtzeit hielt der Zug an
einem stillgelegten Bahnhof an und unsere französischen
Freunde luden zu einem ungezwungenen Aperitif zwischen Gleisen,
Wiese und Bahnsteig ein, begleitet von einschmeichelnder
Klarinetten-Livemusik. Idylle pur! Anschließend servierte
man uns im Zug ein hervorragendes 3-Gänge-Menü.
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In der Abtei erwartete uns bereits Ordensbruder "Frère
Jean" der Gemeinschaft des Hl. Johannes zu einer Führung.
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Gegründet 1052 vom Hl.
Robert weist die gotische Kirche neben einem reich
verzierten Chorgestühl und einer Monumentalorgel
mit 2500 Orgelpfeifen eine Besonderheit auf: das
Hochgrab von Papst Clemens VI. aus dem 17. Jahrhundert. |
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Im Seitentrakt beeindruckte
der berühmte "Totentanz", der in Fresken
aus der Zeit zwischen 1410 und 1425 Tänzer aus verschiedenen
Ständen darstellt und auf die Endlichkeit des Lebens
hinweist. |
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Der Samstag ist traditionell den Familien
zur freien Verfügung überlassen, am Abend jedoch trifft
man sich zur Feier der Partnerschaft bei Musik und Tanz.
So wurde auch dieses Jahr ausgelassen in bayerischer Tracht
gefeiert - für die Franzosen ein echter Hingucker!
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In einer Pfarreiengemeinschaft von ca.
15000 Katholiken mit einem Priester und einer Aushilfe ist
der Gottesdienst in St. Victor auf eine Vorabendmesse im
Monat beschränkt. Deshalb war es eine besondere Freude,
dass Père Louis Tronchon am Sonntag mit uns allen die Friedensmesse
feiern konnte, zum ersten Mal ohne deutschen Priester.
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Père Tronchon wies in seiner
Predigt auf den Hl. Geist hin, der am Werk bei dieser
geduldigen Arbeit der Freundschaft und des Friedens
sei.
In der Treue unserer Bemühungen
und Beziehungen erfahren wir die Bewährung, eine
wichtige Eigenschaft im Leben der Gesellschaft und
der Kirche.
In Anlehnung an den Appell
unseres Papstes Franziskus bei der Überreichung
des Karlspreises sprach Père Tronchon davon, dessen
Traum für ein Europa von morgen zu teilen und zu
unserem Traum zu machen. |
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Pfarrer Schneider, ein Begründer der
Partnerschaft, ließ ein Grußwort verlesen, in dem er die
vielen Menschen guten Willens würdigte, die sich seit Anbeginn
in der Partnerschaft engagiert haben. Durch ihr Tun zeigen
sie, wie der Glaube an Gott das Leben prägt, sie lassen
sich nicht entmutigen und suchen nach neuen Lösungen und
Impulsen für die Zukunft. Europa brauche Bürger, die das
enge, einseitig nationale Denken überwinden und sich auf
ihre christlich-humanitären Wurzeln besinnen. |
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Aufgrund vieler Verpflichtungen
konnte auch Pfarrer Wagner unsere Gruppe nicht begleiten
und versicherte in seinem Grußwort seine tiefe Verbundenheit
und dass er die wichtige deutsch-französische Partnerschaft
weiterhin mit Leben erfüllen werde.
Deshalb wird er am 18. Juli 2016 eine große
Gruppe französischer Jugendlicher mit ihrem Diözesanseelsorger
Père Jacques Blanc aus St. Etienne in Geltendorf
begrüßen. Nach einem kurzen Halt fährt die Gruppe
dann weiter zum Weltjugendtag in Krakau. |
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Beim anschließenden Aperitif im Schloss
von St. Victor konnten wir dann ältere Freunde der Jumelage
treffen, die aus diversen Gründen nicht mehr an einer Reise
teilnehmen können. Selbstverständlich durften auch die regionalen
und städtischen Politiker aus St. Etienne zu Wort kommen.
Nach dem ausgedehnten Mittagessen wurden die offiziellen
Gastgeschenke ausgetauscht. Mit einem Blumengesteck eines
privaten Spenders wurde auch Geneviève Cobo geehrt, die
seit 25 Jahren als Präsidentin der Jumelage fungiert.
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Zum Abschluss des Tages bedankte sich
Bürgermeister Willi Lehmann in einer bewegenden Rede für
die schönen gemeinsamen Tage und Stunden der Gastfreundschaft,
für die gelungene Organisation, für das Vertrauen, den Respekt,
die unendliche Freundschaft - und für das Gefühl, bei echten
Freunden gewesen zu sein.
Diese Empfindungen können
wir alle uneingeschränkt teilen, und dies bereits seit knapp
50 Jahren.
Eine Woche mit interessanten Erlebnissen,
angenehmen Eindrücken und Emotionen ging zu Ende, die Erinnerungen
bleiben und der Dank für die Herzlichkeit besteht weiter.
Auf Wiedersehen 2018 in Geltendorf!
Text: Monika Hawran
Fotos: Heinz Hawran, Peter Wörle
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