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Jahr 2010
 

 

 

"Mein Krabat ist [...] meine Geschichte, die Geschichte meiner Generation und die aller jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungen in Berührung kommen und sich darin verstricken."

 

 

(direkt zum Film...)

 


Otfried Preußler
 

 
  Otfried Preußler schrieb - mit Unterbrechungen - zehn Jahre an Krabat. Als Vorlage diente ihm die bekannte sorbische Volkssage von Krabat, die Ende des 17. Jahrhunderts nahe dem Ort Schwarzkollm in der Oberlausitz zwischen Hoyerswerda und Kamenz spielt.
Wer war Krabat aber wirklich und welche Legenden ranken sich um seine Person? Lesen Sie hier ein paar Stichworte zur Krabat-Legende...
 
 

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  Spuren der Macht
Als Einleitung zum Filmabend und zum Thema Macht wurde das Werk der Fotografin Herlinde Koelbl "Spuren der Macht" vorgestellt: Acht Jahre lang begleitete sie fünfzehn maßgebende Politiker, führende Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und einen Medienmacher, um Veränderungen der Persönlichkeit zu ergründen.
 
 
 

Wie verhalten, verändern sich Menschen im Umfeld von Macht?

Welche Spuren hinterlässt die gewohnheitsmäßige Ausübung der Macht?

Welche Reaktionen löst ein Machtverlust, ein Auf- oder Abstieg aus?

Ein paar kleine Ausschnitte...

 


Herlinde Koelbl
 

 
 

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Macht, (falsche) Autorität und Unterordnung
Wie sehr wir selbst versucht sind, uns (auch vielleicht falschen) Autoritäten unterzuordnen, zeigte der Sozialpsychologe Stanley Milgram in den 1960er Jahren in einem der vielleicht bekanntesten Experimente der Psychologie.
 

 
 
Die Frage bezog sich auf die Bereitschaft ganz normaler Menschen, sich einer Autorität zu beugen und offensichtlich "unmenschliche" Anordnungen zu befolgen.

Die Motivation für diese Experimentalreihe lieferten die Ereignisse des 2. Weltkriegs. Wieso waren unter dem NS-Regime so viele Menschen bereit, sich in den Dienst der Tötungsmaschinerie der Nazis zu stellen? Lag es an einem grundsätzlichen Charakterfehler dieser Menschen oder gibt es Situationen und Umstände, unter denen möglicherweise jeder in der Lage wäre, andere Menschen zu quälen und zu töten?

 


weitere Informationen zum
Milgram-Experiment
 

 
 

Milgrams Experiment wurde in vielen Ländern vielfach wiederholt und in allen Fällen ließ sich ein signifikantes Maß an Gehorsam feststellen. Überall reagierten die Menschen ähnlich wie in Milgrams Versuch. Des weiteren zeigte es sich, dass Frauen sich ebenso gehorsam verhielten wie Männer...

 
 

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Der Film "Krabat" von Regisseur Marco Kreuzpaintner
(nach der Romanvorlage von Otfried Preußler)

 
 

 
  Der Roman spielt in der Oberlausitz nahe dem Ort Schwarzkollm während des Großen Nordischen Krieges und handelt von dem 14-jährigen sorbischen Waisenjungen Krabat, der durch die Pest seine Mutter verlor und fortan mit zwei Freunden bettelnd durch das winterliche, vom 30-jährigen Krieg verwüstete Land zieht.  
 

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  Eines Nachts vernimmt er im Traum eine Stimme, die ihn lockt, er solle in die Mühle zum Koselbruch kommen, es würde ihm da nicht schlecht ergehen. Dem Ruf folgend, gelangt er zu der mysteriösen einsam gelegenen Mühle, deren Meister ihn bereits erwartet und als Lehrling verpflichten will.  
 

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Die Mühle stellt sich jedoch schon nach kurzer Zeit als eine "Schwarze Schule" heraus, in der der Müllermeister den Lehrling Krabat und elf weitere Mühlknappen in der Schwarzen Kunst unterrichtet. Krabat gefällt zunächst die Lehrzeit in der Mühle und es fasziniert ihn, wie man mittels Schwarzer Magie Macht über andere Menschen ausüben kann.

 
 

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Die anderen Lehrlinge und Gesellen sind ein rauher Haufen und heißen ihn nicht gerade willkommen.

 

 

 

Doch im Lauf der Zeit entsteht eine besondere Freundschaft zu Tonda, dem Altgesellen, der ihm zum Vorbild wird.

 
 

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Doch nicht einmal ein Jahr währt diese Freundschaft, denn Tonda stirbt auf mysteriöse Art und Weise am Ende des ersten der drei Jahre, die Krabat in der Mühle verbringt, und ein neuer Lehrjunge namens Witko nimmt zu Jahresbeginn seinen Platz ein.

 
 

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Auch nach Ablauf des zweiten Jahres stirbt ein weiterer Geselle namens Michal - angeblich durch einen Unfall - und wird wiederum durch einen Neuling namens Lobosch ersetzt. Krabat durchschaut erst nach und nach dieses furchtbare Spiel, dessen Teil er geworden ist: Der Meister, der sich dem Bösen verschrieben hat, muss am Ende eines jeden Jahres einen seiner Schüler dem "Herrn Gevatter" zum Opfer bringen. Andernfalls würde er selbst sterben müssen. Dazu sucht er sich den jeweils besten Schüler heraus, bevor dieser genügend gelernt hat, um ihm im Zweikampf gefährlich werden zu können.

 
 

 
 

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Um seinen Freund Tonda und die anderen getöteten Gesellen zu rächen, übt Krabat sich in der Schwarzen Kunst und wird schließlich selbst zum besten Schüler.

 
 

 
 

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Die Kraft dazu gibt ihm die Liebe zu einem Mädchen, der "Kantorka", so die sorbische Bezeichnung für die Vorsängerin bei den Ostergesängen.

 
 

 
 

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Er begegnet ihr zum erstenmal in der Osternacht, in der alle Gesellen ins Dorf zu einer besonderen dunklen Zeremonie entsandt werden.

 
 

 
 

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Einer der Gesellen, Juro, vertraut Krabat schließlich an, dass es nur einen Weg gibt, den Meister zu besiegen: Das Mädchen, das ihn liebt, muss ihn beim Meister in der Silvesternacht freibitten. Bei der nachfolgenden Probe entscheidet sich dann, wer sterben muss: Der Meister oder die Liebenden. Gewinnen die Liebenden, sind auch alle anderen Gesellen vom Fluch der Schwarzen Mühle befreit. Mit dem Ende des Fluchs verlieren sie jedoch ihre magischen Fähigkeiten und sind von da an nur noch gewöhnliche Müllerburschen.

 
 

 
 

Der Meister eröffnet Krabat schließlich eine weitere Möglichkeit: Krabat kann die Nachfolge des Meisters antreten, jedoch muss er dann die Vereinbarung mit dem "Herrn Gevatter" übernehmen und jeweils einen der anderen Gesellen an seiner statt opfern, in diesem und in den folgenden Jahren. Krabat lehnt dieses Angebot jedoch mit Entschiedenheit ab: Er will sich nicht schuldig oder mitschuldig machen am Tode eines Mitgesellen.

 
 

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In der Folgezeit trifft sich Krabat verbotenerweise und heimlich immer wieder mit seiner Kantorka und vereinbart für die Silvesternacht ein Zeichen, damit sie ihn rechtzeitig freibitten kann. So wählt er zusammen mit seinem Mädchen den Weg der Liebe.

 
 

 
 

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Pünktlich zur vereinbarten Zeit bittet das Mädchen beim Meister um Krabats Freiheit, und der Meister stellt sie erwartungsgemäß auf die Probe: Die Kantorka muss Krabat "blind" unter seinen elf Mitgesellen herausfinden und erkennen (im Film verwandelte der Meister Krabat und seine Mitgesellen zu Raben). In dieser scheinbar hoffungslosen Situation bekommt Krabat Angst um seine Geliebte: Er fühlt sich schuldig, dass sie sterben muss. Doch die Kantorka spürt, dass Krabat Angst um ihr Leben - und nicht um sein eigenes - hat, erkennt ihn daran und besteht die Probe. Krabat und die anderen Mitgesellen sind frei. Der Meister stirbt in der Silvesternacht und die Mühle geht in Flammen auf.

 
 

 
 


Die Liebe hat das Böse und die Macht der Schwarzen Magie überwunden!

 
 

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Nachtrag

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden, die dem Film das Prädikat "besonders wertvoll" verlieh, schrieb in ihrer Jury-Begründung (Auszüge):

"... In fast klaustrophobischen Zügen gelingt hier meisterlich die Darstellung von menschlichen Abhängigkeiten und Gruppenzwängen auf engstem Raum in der alten Mühle, denen zu entkommen schier aussichtslos erscheint..."

"...Hier wurde sehr behutsam und zurückhaltend ein Meisterwerk geschaffen, das bisweilen die düsteren Züge von Nosferatus Grauen in sich trägt. Für einen deutschen Film jüngeren Datums durchaus ungewöhnlich und geprägt von starkem ästhetischen Willen gelingt es dem Regisseur, schwarze Magie und archaische Rituale vor dem Hintergrund der Not in Zeiten des Krieges (als) ein bedrückendes Abbild der gesellschaftlichen Verhältnisse zu zeigen, in der immer wieder Gefühle von Hoffnung, Menschlichkeit und Liebe aufflackern, die sich aber angesichts der Übermacht dunkler Mächte nur schwer behaupten können..."

 
 

 
 

Otfried Preußler schrieb an die Produzenten über den Film:
"Froh bin ich, ... dass ich in Ihrem Film 'meinen' Krabat wiedererkennen kann. Marco Kreuzpaintner hat tatsächlich das Kunststück fertig gebracht, sowohl dem Medium Film als auch meinem Buch gerecht zu werden. Es ist ein höchst anspruchsvolles, in sich stimmiges Ganzes entstanden."

 

Franz Thoma

 
 

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